Der Marchtaler Plan
Lernkonzepte an der Sankt Mauritius-Sekundarschule

Morgen-/ Wochenkreis
Die Woche beginnt mit dem Morgenkreis der das Wochenende noch einmal in Erinnerung ruft, der den christlichen Jahreskreis zum Thema hat, der soziale Kompetenzen entwickelt und der den Blick auf wichtige Ereignisse in der Gesellschaft lenkt.
Die Woche endet mit dem Wochenkreis der Ereignisse/Gegebenheiten der Woche aufgreift, bespricht und eventuell gemeinsame Schlussfolgerungen für ein besseres gemeinsames Zusammenleben erarbeitet. Mit Ausblicken auf das Wochenende, mit der Freude auf Erholung und Entspannung endet der Wochenkreis.
Vernetzter Unterricht (VU)
„Der Vernetzte Unterricht ... geht aus entwicklungspsychologischen Gründen von einer Didaktik der Sachen (F.W. Dörfeld) aus. Vernetzter Unterricht überschreitet die gewohnte Abgrenzung der Schulfächer.“
„In ihm begegnen sich Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und Sache und treten zueinander in Beziehung. Er stellt zum einen Sachen und Sachverhalte so zusammen, dass erkennbar zusammengefügt ist, was sachlich selbstverständlich zusammengehört. Der vernetzte Unterricht will damit das uralte päd. Problem der sogenannten Brockenwahrheiten (Pestalozzi), der Zerstückelung (Petersen) in vorgefertigten Ordnungssystemen lösen helfen. Dies ist pädagogisch umso mehr geboten, je mehr sich die Kenntnis von der Komplexität der Gegenwartsprobleme als eines ihrer Strukturelemente vervollständigt. Die Ausdifferenziertheit, Segmentierung und Pluralisierung der modernen Lebenswelt habe eine große und ständig wachsende, eine neue Unübersichtlichkeit (J. Habermas) in den Sachverhalten und ihren Zusammenhängen zugeschärft. Zum anderen denkt der Vernetzte Unterricht im Marchtaler Plan von den Sachen her und fragt, was zur Erkenntnis einer größeren Wirklichkeit, zu der ganz selbstverständlich ihre religiöse und ethische Dimension gehören, vonnöten ist. Diese besondere Art der Orientierung an den Sachen legt auch nahe, Strukturen aufzuzeigen und sie längsschnittartig zu verfolgen. All das führt dazu, was die Metapher von der „Vernetzung“ beinhaltet, dass Ordnung in die Dinge gebracht werden kann, denn Ordnung und Orientierung ergebe sich nicht von selbst, sie müssen tätig hervorgebracht und immer wieder erneuert werden.“ (Marchaler Fernstudien, Bd. 4, Ziff. 4.2.) Schließlich erweißt sich auf die Zukunft hin, „Vernetzen können“ als Kompetenz, die das zunehmende Denken in interaktiven Systemen fördert. Vernetzung wendet sich immer an den ganzen Menschen, weil sie seiner Persönlichkeitsentwicklung dient. Dieser Prozess wird fachwissenschaftlich durch die jeweilige Fachdidaktik der in der Vernetzung aufgelösten Unterrichtsfächer abgesichert.
Folgende Fächer sind vollständig oder teilweise in die Vernetzung einbezogen:
- Katholischer Religionsunterricht, Geografie, Geschichte, Sozialkunde
- Deutsch, Kunst, Musik, Physik, Biologie, Chemie, Astronomie, Hauswirtschaft, Werken, Wirtschaft, Technik
Der vernetzte Unterricht behandelt dabei folgende Themen:
Klasse | Thema | |
---|---|---|
5 | 1. Halbjahr | Wir lernen uns kennen Unsere Heimat – Verantwortung für die Erde |
2. Halbjahr | Die Welt des Lebendigen Rom Römer und unsere Heimat | |
6 | 1. Halbjahr | Lebensformen im Mittelalter Weihnachten |
2. Halbjahr | Wasser Begegnung von Abendland und Morgenland | |
7 | 1. Halbjahr | Die Welt im Umbruch I – Entdecker und Erfinder Der Wald |
2. Halbjahr | Die Welt im Umbruch II – Luther und die Reformation Von der Menschwerdung des Menschen | |
8 | 1. Halbjahr | Ernährung, Stoffwechsel und Energie Jesus Christus – wahrer Mensch und wahrer Gott |
2. Halbjahr | Vom Sehen – man sieht nur mit dem Herzen gut Arbeit und Industrialisierung | |
9 | 1. Halbjahr | Liebe und Vertrauen Die Moderne auf dem Weg in die Krise |
2. Halbjahr | Menschenrechte und moderner Staat Wissenschaft und Glaube | |
10 | 1. Halbjahr | Globalisierung Ethische Fragen an das 21. Jahrhundert |
2. Halbjahr | Kritik und Offenheit |
Freies Selbstgesteuertes Arbeiten (FSA)
In den Jahrgängen 5 und 6 werden die Schülerinnen und Schüler in einer vorbereiteten Umgebung an den Lerngegenstand herangeführt, so dass sie sich diesen eigenständig erarbeiten können. Den Lernenden wird Verantwortung bei der relativ freien Wahl der Arbeitsthemen, der Arbeitsformen und der individuellen Zeiteinteilung zugesprochen.
Die Lehrkraft steht nicht zentral im Unterrichtsgeschehen. Sie hat Ressourcen zur Beobachtung der Lernprozesse und der ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler. Subsidiär berät sie die Lernenden.
Das Freies Selbstgesteuertes Arbeiten wird in der Regel in den Kernfächern durchgeführt.
Freie Studien (FS)
Die Freien Studien beginnen ab Klasse 7. Sie sind Bestandteil des Ganztagsangebotes und lösen den bis dahin durchgeführten AG-Bereich ab.
Die Schüler wachsen in ihrer Entwicklung in die Phase der Pubertät und sollen entsprechend auch vor neue Herausforderungen gestellt werden. Im 7. Schuljahr durchlaufen sie mit zwei Stunden pro Woche einen Zyklus von 5 Angeboten, in denen sie kreativ eigene Ideen zu bestimmten Themen entwickeln und umsetzen können.
Im 8. und 9. Schuljahrgang entwickeln die Schüler eigene Themen und setzen diese um.
Vorbereitung auf den Übergang in die gymnasiale Oberstufe | Basis+
Ab Klassenstufe 9 bietet die Schule eine Begabtenförderung mit dem Ziel der Allgemeinen Hochschulreife an. Gemeinsam mit Lehrkräften des Elisabeth-Gymnasium werden Schülerinnen und Schüler wöchentlich in den Kernfächern gefördert, so dass sie verstärkt Einblicke in Abiturniveau erhalten. Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Angebot ist der Leistungsdurchschnitt des „Erweiterten Realschulabschlusses“ am Ende der Klasse 8. Ziel ist der Übergang in die Einführungsklasse der gymnasialen Oberstufe des Elisabeth-Gymnasium nach Klasse 10, um dort das Abitur abzulegen.
Die Anmeldung für die Einführungsklasse erfolgt über das Elisabeth-Gymnasium. Hier können Sie das Formular aufrufen.